Koh Lanta: Juwel in der Andamanensee
Türkisblaues, kristallklares Wasser, feine Sandstrände, dichte Wälder: Auf Koh Lanta glaubt man schnell, im Paradies angekommen zu sein. Die Insel ist eine der größten in der Andamanensee und mittlerweile kein Geheimtipp mehr. Wer die Gegend vor der Westküste Thailands erkunden möchte, startet meist auf Koh Lanta, der Insel, die eigentlich aus zwei Teilen besteht: dem südlicheren, größeren Koh Lanta Yai und Koh Lanta Noi. Die beiden Inseln, die durch eine Meeresstraße voneinander getrennt sind, könnten unterschiedlicher nicht sein. Koh Lanta Yai ist verhältnismäßig dicht besiedelt und bietet Touristen alles Wichtige für einen entspannten Urlaub. Redet man von Koh Lanta, meint man in der Regel diesen Teil. Koh Lanta Noi ist dagegen kaum bewohnt und hält vor allem eins bereit: Ruhe. Diese findet man auch auf der Hauptinsel, wenn man seine Zelte etwas weiter südlich aufschlägt.
Obwohl Koh Lanta zu einem beliebten Reiseziel geworden ist, hat die westliche Zivilisation noch nicht überall Einzug gehalten. Es gibt zum Beispiel nur wenige Geldautomaten, so dass man mit ausreichend Bargeld anreisen sollte. Große Einkaufszentren und laute Clubs sucht man ebenfalls vergebens – unberührte Natur ist dagegen allgegenwärtig. Wer vorbereitet ist, wird auf der Insel, die von der Fischerei und Landwirtschaft mehr als vom Tourismus geprägt ist, wundervolle Tage verleben.
Beste Reisezeit
Die Temperaturen sind auf Koh Lanta das ganze Jahr über angenehm und die Sonne scheint an beinah 365 Tagen. Wie in anderen tropischen Gefilden gibt es aber auch auf Koh Lanta die Regenzeit, sodass eine Reise nicht rund ums Jahr sinnvoll ist. Wer das Beste aus der Zeit auf der Insel machen will, sollte zwischen November und April anreisen. In diesen Monaten regnet es nur selten, und wenn, dann meistens nur für kurze Zeit. Nach einem leichten Schauer kommt die Sonne wieder schnell zum Vorschein – rund neun Stunden pro Tag! Bei so viel Sonnenschein klettern die Temperaturen tagsüber auf 30 bis 34 Grad Celsius, die Höchsttemperaturen werden jedoch meist nur im April erreicht. Nachts wird es nur selten kälter als 23 Grad Celsius, sodass einem Strandspaziergang auch nach Sonnenuntergang nichts im Wege steht.
Das können Touristen auf Koh Lanta erwarten:
Luft | Wassertemperatur | Sonnenstunden | |
Januar | 23 bis 31 °C | 27 °C | 10 |
Februar | 23 bis 32 °C | 28 °C | 10 |
März | 24 bis 33 °C | 28 °C | 9 |
April | 25 bis 34 °C | 29 °C | 8 |
Mai | 25 bis 31 °C | 29 °C | 7 |
Juni | 25 bis 31 °C | 28 °C | 5 |
Juli | 25 bis 31 °C | 28 °C | 6 |
August | 24 bis 31 °C | 28 °C | 9 |
September | 24 bis 31 °C | 28 °C | 9 |
Oktober | 24 bis 31 °C | 28 °C | 9 |
November | 24 bis 31 °C | 28 °C | 9 |
Dezember | 24 bis 31 °C | 27 °C | 9 |
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Auf Koh Lanta gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Jeder, der sich gerne im Freien aufhält, um Flora und Fauna zu bestaunen, wird auf dem Eiland glücklich werden. Obwohl es auf der Insel mittlerweile auch touristischere Gegenden gibt, bietet sie immer noch einsame Strände, unberührte Regenwälder und eine spannende Tierwelt. Die schönsten Sehenswürdigkeiten befinden sich deshalb direkt unter freiem Himmel.
Bootstour: Auch wenn die Anreise bereits per Fähre oder Boot geschieht, sollte man es sich nicht entgehen lassen, eine echte Bootstour mitzumachen. Die Touren starten in Ban Saladan, und schon bald sieht man die schönsten Seiten von Koh Lanta vom Wasser aus. Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt auf einem der typischen Longboats. Sie sind zwar etwas langsamer, aber besonders authentisch.
Tauchen und Schnorcheln: Das kristallklare Wasser rund um die Insel lädt förmlich zum Schnorcheln und Tauchen ein. Viele verschiedene Tauchschulen bieten Kurse für Anfänger sowie Tauch- und Schnorcheltouren für erfahrene Unterwasserfans an. Vor Koh Lanta warten beeindruckende Korallenriffe und unzählige Meeresbewohner darauf, entdeckt zu werden. Es werden jedoch auch spezielle Touren zu anderen Inseln angeboten. Egal wo man die Unterwasserwelt erkunden möchte, es empfiehlt sich, rechtzeitig die passende Tour zu buchen.
Muh Koh Lanta National Park: Koh Lanta wartet mit einem Nationalpark auf, der sich über mehrere Inseln erstreckt. Er hat eine Gesamtfläche von 134 km² und wäre nicht der Eintritt, würde der ein oder andere Besucher der Insel vielleicht nicht einmal merken, dass er sich in einem Park befindet. Während dieser auf Koh Lanta vor allem aus bewaldetem Strand und hügeligem Regenwald besteht, findet man auf den Inseln Ngu, Mai Ngam und South Mai Ngam beeindruckende Mangrovenwälder. Die kleineren Inseln des Parks können nur in der Hauptsaison zwischen November und April besucht werden.
Khao Mai Kaew Cave: Mitten im nördlichen Teil von Koh Lanta liegt die Khao Mai Kaew Cave, eine Höhle, deren Besuch sich lohnt. Nach einem rund 15-minütigen Fußmarsch durch unwegsamen Regenwald geht es mit einem Führer ins Dunkel der Höhle. Wer sich nicht vor Spinnen und engen Räumen fürchtet, kommt hier auf seine Kosten. Da sowohl der Weg zur Höhle als auch die Besichtigung selbst körperlich anstrengend sind, sollte man entsprechend gut zu Fuß sein und am besten Höhlenerfahrung mitbringen.
Lanta Animal Welfare: Tierliebhaber finden in dieser Einrichtung eine spannende Beschäftigung. Im Center werden nicht nur Hunde und Katzen vermittelt, als Besucher kann man selbst aktiv werden und den Pflegern dabei helfen, sich um die Tiere zu kümmern. Vom Shampoonieren der Vierbeiner über Streicheln bis hin zum Saubermachen des Geländes kann man überall selbst Hand anlegen.
Thailändisch kochen lernen: Bei so vielen Aktivitäten an der frischen Luft ist der Hunger oft groß. Wer lernen möchte, wie man die thailändischen Köstlichkeiten, die in den zahlreichen Restaurants serviert werden, selbst zubereitet, bekommt auf Koh Lanta Gelegenheit dazu. In Kochkursen, zum Beispiel in Ban Saladan, verraten die Veranstalter alle Tipps und Tricks der thailändischen Küche – ein Souvenir, das lange Freude bereitet. Mit den richtigen Rezepten im Gepäck holt man sich nach der Rückkehr ganz schnell Urlaubsfeeling in die eigenen vier Wände.
Nachbarinseln
Auch wenn einem auf Koh Lanta so schnell nicht langweilig wird, lohnt es sich, auch die Nachbarinseln zu erkunden. Da in der Andamanensee die Inseln nah beieinander liegen, eignet sich die Gegend besonders gut für das sogenannte Inselhüpfen. Koh Lanta ist dafür der perfekte Startpunkt, denn von Ban Saladan aus fahren verschiedene Anbieter regelmäßig die umliegenden Inseln an.
Koh Phi Phi: Mit Ausnahme von Koh Samui ist wohl keine thailändische Insel so berühmt wie Koh Phi Phi. Leonardo DiCaprio stieß dort im Film The Beach auf Drogenhändler und fürchtete um sein Leben. Der Film war so erfolgreich, dass sich seitdem ganze Scharen von Backpackern auf DiCaprios Spuren begeben haben.
Koh Pu/Koh Jum: Nordwestlich von Koh Lanta gelegen befindet sich Koh Pu, eine kleine Insel, die auch unter dem Namen Koh Jum bekannt ist. Vom Strand auf der Westseite aus kann man Koh Phi Phi sehen – und beobachten, wie Krebse über den Sand gehen. Die Insel heißt übersetzt nicht umsonst „Insel der Krabben“.
Koh Ngai: Die kleine Insel liegt südöstlich von Koh Lanta und ist wie geschaffen für Taucher und Schnorchler. Es gibt zwar einige Hotels, aber da nur wenige Menschen dauerhaft auf Koh Ngai leben, eignet sich die Insel gut für alle, die Ruhe zu suchen.
Koh Lipe: In drei bis vier Stunden erreicht man von Koh Lanta aus die südlichste der Andamaneninseln: Koh Lipe. Die Insel ist mittlerweile stark touristisch geprägt, verspricht aber dennoch schöne Stunden in atemberaubender Natur.
Strände
Koh Lanta wird auf der westlichen Seite von einigen Stränden gesäumt, die man gesehen haben sollte. Meistens gibt es eine oder mehrere Strandbars, sodass man sich auch bei einem langen Tag am Meer keine Gedanken um das leibliche Wohl machen muss. Obwohl Koh Lanta größtenteils aus Waldfläche besteht, sind schattenspendende Palmen und Bäume an den meisten Stränden Mangelware. Es empfiehlt sich deshalb, ausreichend Sonnenschutz einzupacken und sich zur Mittagszeit ins Hotel oder den Bungalow zurückzuziehen.
Der nördlichste Strand Koh Lantas ist der Klong Dao Beach. Von Ban Saladan aus ist es nur ein Katzensprung bis zu seinem strahlend blauen Wasser und dem wunderbar feinen Sand. Das Wasser fällt leicht ab, sodass auch Kinder gefahrlos im Meer baden können. Weiter geht es zum Phra Ae Beach: Dieser Strand macht seinem Namen alle Ehre. Mit einer Länge von knapp vier Kilometern ist er auch als Long Beach bekannt. Aufgrund seiner Weitläufigkeit findet man selbst in der Hochsaison leicht ein ruhiges Fleckchen im Sand. Südlich davon schließt sich der Klong Khong Beach an, der in Wald übergeht. Dort kann man sich auf den Rücken eines Elefanten schwingen und beim Elefantentrekking den Regenwald bewundern. Klong Nin Beach sowie Klong Hin Beach folgen weiter südlich. An beiden Stränden gibt es steinige Stellen – man findet jedoch auch leicht Abschnitte mit reinem Sandstrand. Ganz im Süden der Insel gibt es mehrere malerische Buchten. Diese sind allerdings etwas schwerer zugänglich.
Ausflugsziele
Wer sich nach sonnigen Stunden am Strand und beim Schnorcheln nach etwas Abwechslung sehnt, findet diese vor allem im Norden der Insel. Dieser Bereich ist besser erschlossen als der Süden. Von Ban Saladan aus, dem touristisch am stärksten geprägten Ort, erreicht man per Boot die meisten Nachbarinseln. Kleine Geschäfte und Restaurants locken Touristen an, die sich nicht nur erholen, sondern auch etwas erleben wollen.
Kultur findet man vor allem in dem Fischerdorf Ban Koh Lanta, auch Lanta Old Town genannt. Der Ort steht auf Holzpfeilern, die vom traumhaft blauen Meer umspült werden, und diente früher als Handelszentrum der Insel. Alleine die hölzerne Architektur ist Grund genug für einen Ausflug. In Lanta Old Town gibt es zudem einige buddhistische und chinesische Tempel, für die sich ein Besuch lohnt. Koh Lanta ist muslimisch geprägt und die Tempel bieten einen interessanten Einblick in die Geschichte der Insel. Nach der Besichtigung der Tempel findet man im Ort zahlreiche Fischrestaurants, die die vor der Küste gefangenen Meerestiere direkt zubereiten. Köstlicher und frischer geht es nicht!
Anreise
Nach Koh Lanta gelangt man über verschiedene Wege. Die meisten Airlines fliegen Phuket an. Von dort aus geht es mit der Autofähre in vier bis fünf Stunden nach Koh Lanta. Durch einen Zwischenstopp auf Koh Phi Phi dauert die Fahrt etwas länger. Bei viel Gepäck ist es ratsam, am Flughafen einen Mietwagen oder einen privaten Minibus zu mieten, der einen bis nach Koh Lanta bringt. In öffentlichen Minibussen ist für große Gepäckstücke nur selten Platz. Backpacker gelangen mit einem dieser Busse jedoch günstig und unkompliziert auf die Insel.
Auch Krabi und Trang, östlich von Koh Lanta gelegen, werden von einigen Fluggesellschaften angeflogen. Die Insel hat keine Verbindung zum Festland, sodass auch von dort aus die Anreise nur mit dem Schiff möglich ist. Beide Flughäfen sind gut angebunden und man findet leicht ein Taxi oder einen Minibus, um an den jeweiligen Hafen zu gelangen. Entweder nimmt man dort die Passagierfähre oder lässt sich vom Minibus oder Taxi über die Autofähre direkt bis zur Unterkunft bringen. Die Überfahrt dauert etwa zwei bis drei Stunden. Da die Fähren nicht rund um die Uhr nach Koh Lanta fahren, sollte man gut planen. Bei später Ankunft am Flughafen erreicht man Koh Lanta erst nach einer Übernachtung auf dem Festland.